Warnstreik bei Tönnies-BetriebMarten in Gütersloh steht drei Stunden still

06. Dezember 2021

Seit über fünf Monaten verhandeln wir mit dem Arbeitgeber Marten Fleischwaren in Gütersloh. Marten ist Teil der Zur Mühlen Gruppe (Tönnies), dem größten deutschen Fleischverarbeiter. Im Werk werden rund 240 Kolleginnen und Kollegen beschäftigt. Ziel der Verhandlungen ist eine neue Entgeltstruktur, um die seit dem 01.01.2021 übernommenen Menschen aus Werkverträgen und Leiharbeit in das Lohngefüge zu integrieren. Hierbei ist freilich auch die "alte Stammbelegschaft" zu berücksichtigen. Schließlich sollen diese Kolleginnen und Kollegen durch eine tarifliche Regelung nicht schlechter gestellt werden. Im Jahre 2016 gab es die letzte Lohnerhöhung für die Beschäftigten an der Herzebrocker Straße 43. Fast die gesamte Frühschicht legte heute Morgen für rund drei Stunden die Arbeit nieder und machte damit deutlich: Wir wollen endlich einen Tarifvertrag.

"Am Ende des Tages reden wir hier natürlich auch über das Entgelt. Wir tarifieren in diesem Hautarifvertrag nicht erneut einen Mindestlohn. Die Zielmarke muss also über 12,00 € brutto in der Stunde in der untersten Entgeltgruppe liegen. Die Anpassung des gesetzlichen Mindestlohns wird noch in 2022 kommen. Wir brauchen eine gute Struktur und vernünftige Entgelte", so Thorsten Kleile, Geschäftsführer der NGG-Region Bielefeld-Herford.

"Wir reden seit Wochen und Monaten und inhaltlich kommen wir nicht voran. Durch den heutigen Warnstreik setzen die Beschäftigten ein wichtiges und vor allem richtiges Signal. Wir wollen für die Menschen etwas erreichen", so Thomas Bernhard, Verhandlungsführer auf Seiten der NGG.

Die Verhandlungen werden am 24.01.2022 fortgesetzt - Ob das für weitere Arbeitskampfmaßnahmen auch zutrifft, hängt allein von der Verhandlungsführung der Arbeitgeberseite ab.